Grün denken, nachhaltig handeln: Tipps für umweltbewusstes Leben im Alltag

Grün denken, nachhaltig handeln: Tipps für umweltbewusstes Leben im Alltag



Autor: Marten Beckmann
In einer Welt, in der Umweltprobleme immer drängender werden, gewinnt nachhaltiges Denken und Handeln zunehmend an Bedeutung. Viele Menschen sind sich der Notwendigkeit bewusst, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Doch ist dies oftmals deutlich schwerer getan als gesagt: Während vielen Leuten die Klimaauswirkungen mancher Produkte und Tätigkeiten gar nicht bewusst sind, fehlen anderen wiederum die Alternativen. Dazu kommt eine gigantische Informationsflut zum Thema Nachhaltigkeit, wobei es immer mehr Menschen schwer fällt zwischen Wahrheit, Nonsens und hohlen Marketingversprechungen zu unterscheiden. Daher bleibt bei vielen umweltbewussten Menschen die Frage: Wie können grüne Prinzipien und nachhaltige Gewohnheiten effektiv in den Alltag integriert werden? 

Hier finden sich praktische Ratschläge, um schrittweise einen umweltbewussteren Lebensstil zu etablieren. Auch wenn vieles etwas banal daherzukommen scheint, machen diese Verhaltensänderungen bereits einen großen Unterschied und erfordern oftmals auch mehr Courage als man denkt! 

1. Bewusster Konsum:
Weniger ist mehr Der erste Schritt in Richtung eines nachhaltigeren Lebensstils ist bewusster Konsum. Denn heutzutage basieren große Teile der Wirtschaft auf der Produktion und Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen, die an sich niemand wirklich braucht. Daher lohnt es sich vor jedem Kauf, zu hinterfragen: Brauche ich das wirklich? 
Darüber hinaus kann es auch oft hilfreich sein, vor einer endgültigen Kaufentscheidung zunächst "eine Nacht darüber zu schlafen" oder sich etwas Zeit zu lassen. Auf diese Weise lässt sich bewusst die Neigung zu Impulskäufen verringern – denn darauf zielen Rabattaktionen und limitierte Angebote oft ab. 
Des Weiteren gehört zu bewusstem Konsum auch, was und wie konsumiert wird. So sollte auf Qualität geachtet werden und langlebige Produkte bevorzugt werden. Beispielsweise basiert das Konzept der „Fast Fashion“ auf stetig wechselnden modischen Trends, die häufig mit kurzlebigen Produkten bedient werden. Im Gegensatz dazu können hochwertige und langlebige Kleidungsstücke mit zeitlosen Designs deutlich länger verwendet werden und der „Wegwerfgesellschaft“ entsagen. Auch auf Nachhaltigkeitslabels wie Fair Trade, Bio oder recycelte Materialien lohnt es sich zu achten. Bei letzterem ist jedoch etwas Vorsicht geboten, weil viele mehr versprechen, als wirklich dahintersteckt – siehe unseren Blogbeitrag zum Thema Oceanplastic. 
Wichtig: Bewusster Konsum heißt aber nicht, dass man sich nichts mehr gönnen darf oder ganz spaßfrei durchs Leben gehen muss. Nur sollten Dinge dann auch bewusst wertgeschätzt werden und nicht des Konsums wegen angeschafft werden.
2. Plastik vermeiden:
Auf Einwegprodukte verzichten Plastikmüll stellt eine enorme Bedrohung für die Umwelt dar. Ein einfacher Schritt, um nachhaltiger zu handeln, ist die Vermeidung von Einwegplastikprodukten wie Trinkflaschen, Einweggeschirr und Plastiktüten. Hier lohnt sich eine kleine Investition in wiederverwendbare Alternativen wie Edelstahl-Trinkflaschen, Bambusgeschirr und Stofftaschen. Glücklicherweise bieten auch immer mehr Geschäfte plastikfreie Verpackungen an. So wird ein kleiner, aber wichtiger Beitrag zur Reduzierung von Plastikabfällen geleistet.

3. Nachhaltige Ernährung:
Pflanzliche Optionen bevorzugen Es ist den Meisten bekannt und fällt vielen von uns doch so schwer: Die Reduktion des Fleischkonsums. Doch es ist bewiesene Wahrheit: Die Wahl der Ernährung kann erheblichen Einfluss auf die Umwelt haben. Dabei verringert die Reduzierung des Konsums von tierischen Produkten zugunsten pflanzlicher Optionen nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern kann auch gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Doch auch bei vegetarischen und veganen Ernährungsweisen sollte man auf ein nachhaltiges Einkaufsverhalten achten. Denn für alle gilt es, lokale und saisonale Lebensmittel zu bevorzugen, um Transportemissionen zu reduzieren. Darüber hinaus sollten insbesondere die bedenklichen Lebensmittel Avocado, Quinoa und Palmöl nur ab und zu im Einkaufswagen landen.
Obst auf Markt.
Regional und lokal einzukaufen ist auch ein wichtiger Aspekt und kann den eigenen Konsum sehr viel nachhaltiger machen.
4. Energiesparen im Haushalt:
Effizienz ist der Schlüssel Wenn es um die Energieversorgung geht, entwickelt sich Deutschland trotz steigender Preise in eine richtige Richtung. Immer öfters wird ein Großteil des deutschen Stromes aus den erneuerbaren Energien gespeist. Und auch bei uns zuhause gibt es Möglichkeiten für nachhaltigere Energienutzung: Insbesondere der Strom- und Wasserverbrauch sind zwei Bereiche, in denen leicht Energie eingespart werden kann. Das Ausschalten von elektronischen Geräten im Standby-Modus sowie der Wechsel von herkömmlichen Glühbirnen zu energieeffizienten LED-Lampen sind einfache Schritte. Kaltes Wasser kann für die Waschmaschine (auch besser für die Kleidung!) und Spülmaschine verwendet werden, um Energie zu sparen. 

5. Nachhaltige Mobilität:
Umweltfreundliche Fortbewegungsmittel wählen Die eigenen Fortbewegungsgewohnheiten kritisch zu betrachten, ist aus Sicht der Nachhaltigkeit lohnend. Tatsächlich ist gerade für Stadtbewohnende der Verzicht aufs Auto auch rein praktisch vorteilhaft. Die große Annahme von Initiativen wie dem Deutschlandticket haben darüber hinaus gezeigt, dass viele Menschen gerne umsteigen würden. Die Entscheidung, öfter auf das Auto zu verzichten und stattdessen öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder Carsharing zu nutzen, reduziert dabei nicht nur CO2-Emissionen, sondern entlastet auch den Verkehr und vermindert Luftverschmutzung und Lärm. 

6. Mülltrennung und Recycling:
Ressourcen schonen Richtiges Recycling und Mülltrennung sind essenziell für eine nachhaltige Abfallbewirtschaftung. Sich über die Recyclingregeln in seiner Region zu informieren und den Müll sorgfältig zu trennen ist daher schon ein sinnvoller Beitrag. Upcycling, das Wiederaufwertung von Gegenständen für neue Zwecke, kann ebenfalls eine kreative und umweltfreundliche Option sein. So können beispielsweise alte Flaschen zu netten Lampen umfunktioniert werden und viele Kartons kann man platzsparend lagern und wiederverwenden.
Plastikflaschen.
Recycling von Alltagsgegenständen ist eine gute Möglichkeit nachhaltiger zu leben.
7. Minimalismus:
Weniger Ballast, mehr Freiheit Der minimalistische Ansatz zielt darauf ab, den Besitz zu reduzieren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Weniger Besitz bedeutet weniger Ressourcenverbrauch und weniger Belastung für die Umwelt. Damit schlägt es in eine sehr ähnliche Kerbe wie der bewusste Konsum, welcher Teil eines minimalistischen Lebens ist. Minimalismus hat entgegen vieler Erwartungen überhaupt nichts mit Limitierung, Abstinenz oder Einschränkung zu tun, sondern schafft oftmals ein großes Freiheitsgefühl. Wenig Besitz bedeutet nämlich auch weniger Verantwortung, reduzierte Kosten und weniger Chaos. Für alle die sich für einen minimalistischen Ansatz interessieren kann wärmstens die Netflix-Dokumentation „The Minimalist: Less is Now“ empfohlen werden! 

Ein umweltbewusster Lebensstil erfordert keine radikalen Veränderungen von heute auf morgen. Es geht vielmehr darum, bewusstere Entscheidungen im Alltag zu treffen. Indem einige oder alle der oben genannten Tipps befolgt werden, kann ein wertvoller Beitrag zum Schutz unseres Planeten geleistet werden. Dabei kommt es nicht darauf an, perfekt zu sein, sondern sich kontinuierlich zu verbessern. Jede positive Veränderung zählt und kann andere inspirieren, ebenfalls nachhaltige Gewohnheiten anzunehmen. Es lohnt sich, noch heute auf seinem Weg zu einem grüneren und nachhaltigeren Lebensstil zu starten! Mehr interessante Einblicke in die Welt der Nachhaltigkeit findest Du hier!