Nachhaltiges Design - Ästhetik, die dem Herzen gut tut

Nachhaltiges Design - Ästhetik, die dem Herzen gut tut



Autor: Darja Philippi-Frost
Nachhaltiges Design hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, da die Notwendigkeit, unsere Umweltauswirkungen zu minimieren, immer offensichtlicher wird. Dieser Design-Ansatz integriert ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte, um Produkte und Lösungen zu schaffen, die nicht nur funktional und ästhetisch ansprechend sind, sondern auch die Umweltbelastung reduzieren und soziale Verantwortung fördern. Doch in welcher Beziehung stehen Design und Nachhaltigkeit zueinander? Um das zu verstehen, hilft zunächst ein Blick auf die konventionelle Produktlebenskette unserer durchschnittlichen Konsumgüter. Diese gestaltet sich überwiegend linear. Zu Beginn steht die Konzeption, also das Design eines für den Kunden möglichst ansprechenden Produkts, zu möglichst minimalen Kosten seitens des Herstellers. Es folgt die Produktion, bei der meist wenig Wert auf Ressourcenverbrauch oder Emissionen gelegt wird. Das fertige Produkt wird anschließend zu den relevanten Verkaufsorten transportiert und an den willigen Käufer weitergereicht. Dieser erfreut sich an seinen neuen Besitz und wirft ihn nach der ein- bis mehrmaligen Benutzung weg. Und damit endet meist das „Leben“ unserer Güter. Nachhaltiges Design setzt sich zum Ziel, diese Linearität zu durchbrechen. 

Grundprinzipien des nachhaltigen Designs

Materialwahl: Nachhaltiges Design beginnt bereits bei der Auswahl der geeigneten Materialien. Es bevorzugt recycelte, wiederverwendbare und biologisch abbaubare Materialien, um den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und die Abfallproduktion zu minimieren.
Begrünt Wand und zwei Stühle.
Unsere Boxen sind aus Recyclaten und recycleten Komponenten und setzen so auf nachhaltige Materialien.
Langlebigkeit: Eines der wichtigsten Merkmale nachhaltigen Designs ist die Schaffung langlebiger Produkte. Längere Produktlebenszyklen verringern die Notwendigkeit für häufige Ersatzkäufe und reduzieren somit den Gesamtressourcenverbrauch. Dies gilt auch für modulare Lösungen, sei es im Bereich der Möbelindustrie oder auch in der Architektur. Gebäude und Möbel, die aus modularen Teilen bestehen, ermöglichen eine einfache Anpassung und Erweiterung, wodurch weniger neue Ressourcen benötigt werden und eine längere Nutzdauer erreicht werden kann. 

Energieeffizienz: Nachhaltiges Design berücksichtigt den Energieverbrauch in der Produktions-, Nutzungs- und Entsorgungsphase. Es strebt danach, energieeffiziente Herstellungsprozesse zu nutzen und Produkte zu entwickeln, die im Gebrauch möglichst wenig Energie benötigen. Viele moderne Produkte werden beispielsweise bereits solarbetrieben, was den Bedarf an herkömmlichen Batterien verringert und somit Elektromüll reduziert. 

Wiederverwendung und Reparierbarkeit: Produkte werden so gestaltet, dass sie leicht repariert, gewartet und aktualisiert werden können. Dies fördert eine Kultur der Wiederverwendung und trägt zur Verringerung von Abfall bei. Somit ist die Kreislaufwirtschaft ein zentraler Aspekt nachhaltigen Designs. Produkte werden so konzipiert, dass ihre Komponenten recycelbar sind und leicht in den Produktionsprozess zurückfließen können, anstatt als Abfall zu enden. Designer verwandeln alte Materialien wie Paletten oder Holzreste in einzigartige Möbelstücke, wodurch Ressourcen eingespart und kreative Designs geschaffen werden.
Verpackung und Transport: Auch im Bereich Verpackung und Transport kann nachhaltiges Design großes bewirken. Nachhaltige Verpackungsmaterialien, Verzicht auf unnötige Füllungen, genau angepasste Verpackungsgrößen und wiederverwendbare Versandkartons – all das trägt seinen Anteil bei der Reduktion von Abfall und Emissionen bei. 

Die Bedeutung sozialer Verantwortung: Nachhaltiges Design geht über die Umweltverträglichkeit hinaus und berücksichtigt auch soziale Aspekte. Es legt Wert auf gerechte Arbeitsbedingungen, fair entlohnte Arbeitskräfte und die Einbindung lokaler Gemeinschaften in den Gestaltungsprozess. Ein wichtiger Punkt ist auch oftmals auch die Schaffung von barrierefreien Produkten und Dienstleistungen. 

Fazit
Nachhaltiges Design stellt eine Chance dar, umweltfreundliche und ethisch verantwortungsbewusste Produkte und Lösungen zu schaffen. Es fordert Designer auf, über herkömmliche Ansätze hinauszudenken und Innovationen zu entwickeln, die unsere Welt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft bewegen. Indem wir nachhaltiges Design fördern, schützen wir nicht nur die Umwelt, sondern schaffen auch eine bessere Lebensqualität für alle.