Sechs verblüffende Pflanzenfakten
Autor: Marten Beckmann
Egal ob exotischer Philodendron im Wohnzimmer, Tomaten auf dem Balkon, Ahornbaum im Garten oder wilder Wein an der Fassade – etwas Grün gehört für die meisten Menschen dazu. Und so findet man in fast in jedem deutschen Haushalt Pflanzen, wie eine repräsentative Umfrage aus dem Jahre 2020 ergab. Und das zu Recht, denn die positiven Eigenschaften von Pflanzen schenken echte Lebensqualität. So produzieren Pflanzen nicht nur Sauerstoff, sondern reinigen unsere Atemluft auch noch von gefährlichen Schadstoffen. Doch das ist noch längst nicht die verblüffendste Wahrheit über unsere grünen Mitbewohner: Hier sind sechs kuriose Fakten über Pflanzen.
Reisemuffel
Alle, die sich schon einmal mit Fotosynthese beschäftigt haben, wissen wahrscheinlich, dass Pflanzen einen ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus haben. Während die Sonne scheint und die Blätter Lichtenergie aufnehmen, geben sie Sauerstoff an die Umwelt ab. Bei Dunkelheit dagegen stoßen die meisten Arten Kohlenstoffdioxid aus. Aus diesem und weiteren Gründen verhält sich der gesamte Organismus der Pflanze ganz anders am Tag als bei Nacht, weswegen Pflanzen tatsächlich in der Lage sind, einen Jetlag zu erfahren. Wenn Pflanzen in eine andere Zeitzone reisen (was tatsächlich recht selten passiert), dann wird ihre innere biologische Uhr gestört und die Pflanze zeigt Wachstumsstörungen und kann sogar erkranken. Da hilft dann nicht einmal Kaffee.
Alle, die sich schon einmal mit Fotosynthese beschäftigt haben, wissen wahrscheinlich, dass Pflanzen einen ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus haben. Während die Sonne scheint und die Blätter Lichtenergie aufnehmen, geben sie Sauerstoff an die Umwelt ab. Bei Dunkelheit dagegen stoßen die meisten Arten Kohlenstoffdioxid aus. Aus diesem und weiteren Gründen verhält sich der gesamte Organismus der Pflanze ganz anders am Tag als bei Nacht, weswegen Pflanzen tatsächlich in der Lage sind, einen Jetlag zu erfahren. Wenn Pflanzen in eine andere Zeitzone reisen (was tatsächlich recht selten passiert), dann wird ihre innere biologische Uhr gestört und die Pflanze zeigt Wachstumsstörungen und kann sogar erkranken. Da hilft dann nicht einmal Kaffee.
Höchst kultiviert
Auch wenn es erstmal völlig abwegig klingt, haben Pflanzen einen Musikgeschmack. Zwar haben Pflanzen kein Hörorgan, jedoch nehmen sie Schallwellen, Töne und Geräusche wahr und zeigen nachweislich Reaktionen auf solche. So wurde durch eine Studie der University of Western Australia bewiesen, dass Pflanzenkeimlinge Wasser „hören“ können. Den kleinen Pflänzchen wurde das Fließgeräusch von Wasser vorgespielt, welches nachweislich ihr Wurzelwachstum stimulierte. Denn obwohl sie keinen direkten Kontakt zu Wasser hatten, entwickelten sich die Wurzeln in die Richtung, aus der sie das Fließgeräusch vernehmen konnten. In einer anderen Studie zeigte eine Kresseart abwehrende Reaktionen auf das Kaugeräusch einer Raupe, indem sie mit der Produktion von Giftstoffen begann, bevor sie überhaupt angegriffen wurde. Um zurück zur Musik zu kommen: Auch auf musikalische Rhythmen reagieren Pflanzen. So wurden in Langzeitstudien nachgewiesen, dass Weinreben größere Früchte tragen, wenn sie klassischer Musik ausgesetzt sind. Rockmusik dagegen zeigte keinen Effekt. Aus diesem Grund kann man tatsächlich in einigen deutschen, italienischen und österreichischen Weinhängen die klassische Musik von Mozart, Tschaikowski, Händel oder Bach genießen.
Auch wenn es erstmal völlig abwegig klingt, haben Pflanzen einen Musikgeschmack. Zwar haben Pflanzen kein Hörorgan, jedoch nehmen sie Schallwellen, Töne und Geräusche wahr und zeigen nachweislich Reaktionen auf solche. So wurde durch eine Studie der University of Western Australia bewiesen, dass Pflanzenkeimlinge Wasser „hören“ können. Den kleinen Pflänzchen wurde das Fließgeräusch von Wasser vorgespielt, welches nachweislich ihr Wurzelwachstum stimulierte. Denn obwohl sie keinen direkten Kontakt zu Wasser hatten, entwickelten sich die Wurzeln in die Richtung, aus der sie das Fließgeräusch vernehmen konnten. In einer anderen Studie zeigte eine Kresseart abwehrende Reaktionen auf das Kaugeräusch einer Raupe, indem sie mit der Produktion von Giftstoffen begann, bevor sie überhaupt angegriffen wurde. Um zurück zur Musik zu kommen: Auch auf musikalische Rhythmen reagieren Pflanzen. So wurden in Langzeitstudien nachgewiesen, dass Weinreben größere Früchte tragen, wenn sie klassischer Musik ausgesetzt sind. Rockmusik dagegen zeigte keinen Effekt. Aus diesem Grund kann man tatsächlich in einigen deutschen, italienischen und österreichischen Weinhängen die klassische Musik von Mozart, Tschaikowski, Händel oder Bach genießen.
LSF ungenügend
Ein paar Schattengewächse einmal ausgenommen, lieben Pflanzen die Sonne und brauchen Licht zum Leben, richtig? Ja und Nein. Selbstverständlich benötigen alle fotosynthesebetreibenden Lebewesen Licht zum Überleben, jedoch wird direkte (und übermäßige) Sonneneinstrahlung nicht von allen Exemplaren toleriert. Gerade wenn Pflanzen zu wenig Wasser zur Verfügung haben, sind sie anfällig für einen Sonnenbrand. Dabei vertrocknen die Blätter von außen hin, verfärben sich bräunlich und sterben schließlich ab. Im Grunde können alle Pflanzenarten Sonnenbrand erleiden, es gibt jedoch deutliche Toleranzunterschiede zwischen den Arten. Gerade unter den exotischen Zimmerpflanzen sind viele mit dem gut gemeinten Fensterplatz überfordert, da sie in ihrem natürlichen Habitat eher am schattigen Boden der Regenwälder beheimatet sind und nur selten direktes Sonnenlicht abbekommen.
Ein paar Schattengewächse einmal ausgenommen, lieben Pflanzen die Sonne und brauchen Licht zum Leben, richtig? Ja und Nein. Selbstverständlich benötigen alle fotosynthesebetreibenden Lebewesen Licht zum Überleben, jedoch wird direkte (und übermäßige) Sonneneinstrahlung nicht von allen Exemplaren toleriert. Gerade wenn Pflanzen zu wenig Wasser zur Verfügung haben, sind sie anfällig für einen Sonnenbrand. Dabei vertrocknen die Blätter von außen hin, verfärben sich bräunlich und sterben schließlich ab. Im Grunde können alle Pflanzenarten Sonnenbrand erleiden, es gibt jedoch deutliche Toleranzunterschiede zwischen den Arten. Gerade unter den exotischen Zimmerpflanzen sind viele mit dem gut gemeinten Fensterplatz überfordert, da sie in ihrem natürlichen Habitat eher am schattigen Boden der Regenwälder beheimatet sind und nur selten direktes Sonnenlicht abbekommen.
Fiebrige Angelegenheit
Es klingt verrückt, doch Pflanzen können tatsächlich an Fieber leiden. Belgische Forschende der Universität Gent fanden heraus, dass viele Arten ihre Körpertemperatur erhöhen, wenn sie von Bakterien oder Viren befallen werden. In diesem Fall setzen die befallenen Pflanzenzellen bestimme Botenstoffe frei, welche den sogenannten Stomata (Blattporen an der der Blattunterseite) signalisieren sich zu schließen. Dadurch kann kein Wasser mehr entweichen und der natürliche Kühleffekt der Pflanze bleibt aus – die kranke Blattregion überhitzt. Der Temperaturanstieg soll es denn Krankheitserregern erschweren, sich zu vermehren, oder sie im besten Fall auch abtöten. Damit ist Fieber eine Abwehrwaffe des pflanzlichen Immunsystems – genauso wie bei uns Menschen.
Es klingt verrückt, doch Pflanzen können tatsächlich an Fieber leiden. Belgische Forschende der Universität Gent fanden heraus, dass viele Arten ihre Körpertemperatur erhöhen, wenn sie von Bakterien oder Viren befallen werden. In diesem Fall setzen die befallenen Pflanzenzellen bestimme Botenstoffe frei, welche den sogenannten Stomata (Blattporen an der der Blattunterseite) signalisieren sich zu schließen. Dadurch kann kein Wasser mehr entweichen und der natürliche Kühleffekt der Pflanze bleibt aus – die kranke Blattregion überhitzt. Der Temperaturanstieg soll es denn Krankheitserregern erschweren, sich zu vermehren, oder sie im besten Fall auch abtöten. Damit ist Fieber eine Abwehrwaffe des pflanzlichen Immunsystems – genauso wie bei uns Menschen.
Schrei nach Liebe?
Wer kennt es nicht? Man kommt aus dem Urlaub zurück und bemerkt die eine vertrocknete Zimmerpflanze, welche die nette Nachbarin wohl übersehen hatte. Und obwohl sie größtenteils abgestorben ist und wortwörtlich verdurstet, erträgt sie ganz ruhig und stoisch ihren Todeskampf. Dieser Eindruck entsteht jedoch nur, weil unser menschliches Gehör keinen Ultraschall erfassen kann, denn sonst würde man das Leiden der Pflanze ganz anders erleben. Wie israelische Forschende nun feststellten, „schreien“ Pflanzen im Bereich von 20 bis 100 Kilohertz, wenn sie sich in Stresssituationen befinden. Dabei geben sie mehrmals pro Stunde Plop-Geräusche ab, welche das Forschungsteam auf platzende Luftblasen im Pflanzengewebe zurückführen. Weitere Forschungen sollen nun herausfinden, ob man anhand der Schreifrequenz Rückschlüsse auf die Art des Leidens ziehen kann – Pflanzen mit Schädlingsbefall schrien in Testungen beispielsweise öfters als welche, die am Vertrocknen waren. Die Ergebnisse könnten in der Landwirtschaft wertvolle Erkenntnisse über die Pflanzengesundheit liefern, bevor dies äußerlich ersichtlich wird. Bevor nun aber alle unachtsamen Pflanzenhalter ein zu schlechtes Gewissen bekommen: Pflanzen schreien zwar, wenn sie leiden, doch Schmerzen empfinden sie dabei nicht.
Wer kennt es nicht? Man kommt aus dem Urlaub zurück und bemerkt die eine vertrocknete Zimmerpflanze, welche die nette Nachbarin wohl übersehen hatte. Und obwohl sie größtenteils abgestorben ist und wortwörtlich verdurstet, erträgt sie ganz ruhig und stoisch ihren Todeskampf. Dieser Eindruck entsteht jedoch nur, weil unser menschliches Gehör keinen Ultraschall erfassen kann, denn sonst würde man das Leiden der Pflanze ganz anders erleben. Wie israelische Forschende nun feststellten, „schreien“ Pflanzen im Bereich von 20 bis 100 Kilohertz, wenn sie sich in Stresssituationen befinden. Dabei geben sie mehrmals pro Stunde Plop-Geräusche ab, welche das Forschungsteam auf platzende Luftblasen im Pflanzengewebe zurückführen. Weitere Forschungen sollen nun herausfinden, ob man anhand der Schreifrequenz Rückschlüsse auf die Art des Leidens ziehen kann – Pflanzen mit Schädlingsbefall schrien in Testungen beispielsweise öfters als welche, die am Vertrocknen waren. Die Ergebnisse könnten in der Landwirtschaft wertvolle Erkenntnisse über die Pflanzengesundheit liefern, bevor dies äußerlich ersichtlich wird. Bevor nun aber alle unachtsamen Pflanzenhalter ein zu schlechtes Gewissen bekommen: Pflanzen schreien zwar, wenn sie leiden, doch Schmerzen empfinden sie dabei nicht.
Pflanzen machen glücklich
Es ist tatsächlich wahr und wissenschaftlich erwiesen: Pflanzen machen Menschen glücklich und steigern ihr Wohlbefinden. Kein Wunder also, dass es die meisten Menschen bei gutem Wetter ins Freie zieht. Und auch wenn der Waldspaziergang oder der Tag im Park schwer zu ersetzen ist, zeigen selbst Zimmerpflanzen bereits einen positiven Effekt auf die mentale Gesundheit.
Es ist tatsächlich wahr und wissenschaftlich erwiesen: Pflanzen machen Menschen glücklich und steigern ihr Wohlbefinden. Kein Wunder also, dass es die meisten Menschen bei gutem Wetter ins Freie zieht. Und auch wenn der Waldspaziergang oder der Tag im Park schwer zu ersetzen ist, zeigen selbst Zimmerpflanzen bereits einen positiven Effekt auf die mentale Gesundheit.
Sie bekommen Sonnenbrand und Fieber, leiden unter Jetlag, schreien und haben Musikgeschmäcker – Pflanzen sind uns in vielen Bereichen deutlich ähnlicher als wir manchmal glauben. Vielleicht ist dies ein weiterer Anstoß dafür, sich um seine Schützlinge gut zu kümmern. Denn gesunde Pflanzen sind nicht nur ein schönerer Anblick, sondern belohnen uns auch noch mit steigendem Wohlbefinden.